2 Wochen

Seit 2 Wochen hier

Jetzt bin ich seit genau zwei Wochen hier und es so viel geschehen, dass es schwer ist das in einem Blogeintrag zusammenzufassen. Ich gehe jetzt seit Freitag in die Schule und ich muss wohl kaum erwähnen, dass es lang ist. Es ist schwer für mich die ganze Zeit zuzuhören, weshalb ich immer öfters in Gedanken versinke. Ich habe jetzt bereits alle Lehrer kennengelernt, die ich dieses halbe Jahr habe und ich muss zugeben, sympathisch finde ich sie nicht. Meine Französischlehrerin weiß von der ganzen Klasse nur meinen Namen und das betont sie indem sie zwanzig Mal ihren Unterrischt unterbricht um mir mitzuteilen was für ein Wort interessant ist. Ich musste für sie die ersten drei Strophen von einem Gedicht aus 1920 übersetzen und diese geschwollene Sprache ist gar nicht Mal so einfach. Außerdem soll ich ihr irgendeinen Text auf Französisch schreiben. Toll und dann richteten sich jetzt schon 5 Unterrichtsstunden auf ein Gedicht einer toten Frau. Kein Wunder, dass die so lange Schule haben, wenn sie nicht vorwärts kommen. Aber um nicht alles runter zu machen, ich habe mal die Frau gegoogelt. Und vielleicht füge ich noch einen Absatz zu ihr ein!

Freunde finden ist ein heikles Thema. Ich habe etwas Angst zu sprechen, was totaler Schwachsinn ist, aber so ist es eben. Außerdem spreche ich Meistens mit den Freunden von Clemence und ich glaube es ist nicht ganz soo gut, wenn ich mir ihre Freunde zu meinen Freunden machen würde, da ich irgendwann Mal nerven würde. Es wäre am Besten, wenn ich mir meine eigenen Freunde suchen würde, aber das ist nicht so einfach für mich. Zwei Mal habe ich jetzt schon Smalltalk mit jemand anderes betrieben und es war jedes Mal cool, aber ich habe so viele Fehler gemacht, dass sie mich wahrscheinlich kaum verstanden haben. Es ist anstrengend, aber ich liebe die Herausforderung und so schnell gebe ich ganz sicher nicht auf, nur weil es Anfangs etwas holprig ist? Never ever!

Heute habe ich zum Ersten Mal meine Familie so richtig vermisst. Als wir den Film Alles steht Kopf angeguckt haben, wobei es um ein Mädchen geht, das in die Pubertät kommt und dann Umziehen muss. Das Ende war, dass sie ihren Eltern in die Arme gefallen ist und alles aus ihr rausgeplatzt ist und ich würde auch gerne meine Familie in Deutschland umarmen. Ich habe heute mit ROsi geskypet und ihr einiges spannendes über mein übernatürlich cooles Privatleben erzählt... Wow, super interessant, was? Aber es hat gut getan mit ihr zu sprechen, wie es jedes Mal gut tut mit jemand Bekanntem ganz unbeschwert zu sprechen.

Ich habe mir vorgenommen mehr zu sprechen und ich werde es definitiv durchziehen.

Das ist übrigens Marie Noel meine Freunde!

Über sie durfte ich viel lernen... Ob das gut oder schlecht ist weiß ich allerdings noch nicht.

Sie heißt eigentlich Marie Rouget, da Noel nur ein Künstlername ist und sie lebte 1883-1967!

Wenn du mehr von ihr wissen willst, dann gibt es da so ein zauberdings auf deinem Handy, das nennt sich Wikipedia und ist die Rettung aller Schüler!


Ich bin hier ziemlich müde, da ich wenig schlaf habe, wegen den späten Essenszeiten und lange Tage. Aber das ist alles eine Frage vom Rythmus und ich glaube bald werde ich mich daran gewöhnt haben. Ich werde hier ziemlich dran wachsen müssen, aber das ist gut. Und auch wenn ich schon jeden Tag denke was ich wohl zuhause machen würde, habe ich kein Heimweh und will es versuchen! Neue Erfahrungen sammeln und Perspektiven entdecken. Ich bin gerade zwei Wochen hier, was soll ich sagen, ich kann nicht erwarten, dass ich alles verstehe, oder dass ich gleich zur Klassensprecherin gewählt werde. Gibt es hier überhaupt Klassensprecher? Die Unterrichtseinteilung ist jedenfalls ganz anders als in Deutschland und sie lernen den Stoff nicht in der gleichen Reihenfolge wie wir in Deutschland. Man muss jede, oder zumindest jede zweite Stunde den Raum wechseln und hat jede Stunde mit anderen Menschen Untericht.

Der Style unterscheidet sich auch im wesentlichen vom deutschen Style. Es gibt wirklich gut gekleidete Schülerinnen und Schüler, die der Mode in Deutschland voraus sind, aber auch welche, bei denen ein nicht gerade modebewusster Mensch wie ich schon sieht, dass da etwas sehr falsch gelaufen ist. Ein Junge trug gestern jedenfalls ein Tshirt und eine Hose mit so verlaufenen Grautönen und auch wenn die Farben zusammengepasst haben, er sah aus, als hätte man ihn oben und unten in die Farbe getunkt. Den besten Style der Mädchen hat eine Freundin von Clemence. Natürlich Style ist so individuell, dass man das nicht beurteilen kann, aber so ist eben meine Meinung. Jade, so heißt das besagte Mädchen, trägt nicht allzu gewöhnungsbedürftige Kleider und ist trotzdem nicht null acht fünfzig. Den besten Style der Jungs hat meiner Meinung nach Ilan, der zwar nicht gesprächig ist, dennoch sehr Stilbewusst rüberkommt. Er wählt seine Farben mit bedacht und schafft damit eine schöne Farbkombination.

Genug über Mode gelabert, interessiert ja doch keinen. Fakt ist, ich bin müde und geh jetzt schlafen.

Ciao meine Lieben! Hier jetzt noch zwei Bilder dieser Woche!

Grüße,

eure Franzi!